interaktive Performance in einem Auto, USA/D, 1996-1998
Ein mit Lichterketten und Plastikblumen dekoriertes Auto lädt die Besucher zum Einsteigen ein. Im Inneren erwartet sie die Kunstfigur "Leila". Leila fordert die Besucher auf, an eine wichtige persönliche Frage zu denken und eine von zehn verschiedenen Pappkarten aus einem Fächer zu ziehen. Die Karte trägt mit Filzstift auf Getränkekarton geschriebene Zeichen und Buchstaben, die Leila als ein Tequila-Cocktailrezept und als eine Problemlösungsstrategie interpretiert. Mit ihrer Interpretation und dem entsprechenden Drink gibt sie eine Antwort auf die lautlos gestellte Frage.
Leilas Verhalten in der Interaktion mit den Besuchern ist von einem speziellen Programm bestimmt, von dem sie ihre Antworten und Reaktionen ableitet. Das Programm hat - wie im Film Psychic Tequila Tarot dargestellt – mit der modellhaften Konstruktion einer Persönlichkeit ohne individuellen Willen und dem christlichen Gebot der Nächstenliebe zu tun. Leilas Auftreten und Aussehen bezieht sich unmittelbar auf die nordamerikanische Pop- und Subkultur der 1990er Jahre, insbesondere auf esoterische Praktiken, Frauenbilder und Show Business in Kalifornien und Nevada. Als Migrantin spricht Leila amerikanisches Englisch mit deutschem Akzent.
Isabell Spengler als "Leila", Ausstellung "16 Rippen", kuratiert von Barbara Stauss, Schwules Museum Berlin, 1998, Foto: Heike Ollertz
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