ABC - ein Spiel ohne Scherz

intergenerationale Live-Performance von MATERNAL FANTASIES, Uferstudios Berlin, 2024


Seit 2018 widmet sich das interdisziplinäre Kunstkollektiv MATERNAL FANTASIES der Entwicklung von künstlerischen Praktiken, die sich auf komplexe Weise mit der vielschichtigen Pflegekrise auseinandersetzen. Das Kollektiv trägt aktiv zum Diskurs über Mutterschaft bei, indem es diese als einen dynamischen Prozess betrachtet, der nicht auf eine feste physische Identität reduziert wird. Durch kollaborative Prozesse bringt das Kollektiv zeitgenössische queer-feministische Perspektiven hervor, indem individuelle Erfahrungen verflochten und gleichzeitig divergierende Positionen sowie generationenübergreifende Blickwinkel gegenübergestellt werden, um eine reiche Polyvokalität zu schaffen.

Mit einem Fokus auf Inklusivität integriert MATERNAL FANTASIES Kinder in ihre künstlerischen Unternehmungen und konzentriert sich dabei auf integrative, auf Gemeinschaft ausgerichtete Experimente als Alternativen zu herkömmlichen Strukturen der Kunstproduktion. In ihrem neuesten Projekt, ABC_ein Spiel ohne Scherz, schlägt das Kollektiv die Schaffung eines Abecedarium zur mütterlichen Fürsorge vor, wobei kurze Videos und eine Live-Aufführung als Ausdrucksformen dienen. Das übergreifende Ziel besteht darin, auf intergeneratives Wissen zuzugreifen und ein Wiederlernen der gegenseitigen Fürsorge zu fördern, das über die Grenzen der traditionellen Mutter-Kind-Beziehung hinausgeht und auf jede Beziehung abzielt, die einen intensiven Ansatz erfordert.

Das Abecedarium-Projekt, das feministische Diskurse mit persönlichen Erzählungen der Künstler*innen und zukünftigen Erzählungen der Kinder verbindet, strebt eine spielerische, aber kritische Antwort auf die unterschätzte Fürsorgearbeit in gesellschaftlichen Strukturen an. Die Absicht besteht darin, mit der Entwicklung poetischer Bedeutungen zu experimentieren, sowie die bestehenden Diskurse um die soziale Institution der Mutterschaft und um die künstlerische Arbeit herausfordern.

Die Live-Performance, die sich an Erwachsene richtet, aber auch für Kinder geeignet ist, entfaltet sich durch eine alphabetisch angelegte Struktur, bei der Buchstaben zu Wörtern metamorphosieren und als Schlüsselkonzepte die Szenen leiten. Methodisch vertieft MATERNAL FANTASIES seine Erfahrung, indem sie eine Methode der rotierenden Autor*innenschaft und die Erstellung von Anweisungen nutzt und externe Experten einlädt, um ihre Arbeit zu bereichern.

Dauer: 60 Min.

Ein Projekt von: MATERNAL FANTASIES
Konzept und künstlerische Koordination: Maicyra Leão
Performance, Partituren, Bühne und Kostüm: Hanne Klaas, Isabell Spengler, Magdalena Kallenberger, Maicyra Leão & Mikala Hyldig Dal
Performance (Kinder): Rasmus, Kayan, Liva, Mie, Morten, Nury, Samuel, Sascha, Selma, Wim
Dramaturgie: Rodrigo Garcia Alves
Komposition und Sounddesign: Constantin John
Musikvorbereitung: Nouras Hanana
Prop Design: Gry Björge
Lichtdesign: Mirella Brandi
Lichtassistenz: Kathleen Kunath
Grafikdesign: Manuela & Thiago Eichner
Künstlerische Assistenz: Mariana Romagnani
Produktion: Rania Mavriki/CULTOPIA

Gefördert durch die Senatsverwaltung Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt - Berlin. Mit Unterstützung der Uferstudios und des Theaterhauses Berlin Mitte.

Premiere: Uferstudios, Berlin, 2.+3. February 2024


MATERNAL FANTASIES sind Hanne Klaas, Isabell Spengler, Magdalena Kallenberger, Maicyra Leão, Mikala Hyldig Dal, Aino El-Sohl & Lena Chen